Häufig gestellte Fragen zur Untersuchung und Behandlung mittels Herzkatheter

Muss man für die Untersuchung nüchtern sein?

Die letzte Mahlzeit sollte länger als vier Stunden vor der Untersuchung zurückliegen. Die meisten Medikamente sollten Sie mit etwas Wasser auch am Untersuchungstag einnehmen. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt welche Medikamente Sie am Untersuchungstag nicht einnehmen dürfen.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Es wird eine lokale Betäubung am Punktionsort, das heisst am Unterarm oder der Leiste erfolgen. Die Punktion können Sie als Druck empfinden. Die eigentliche Herzkatheteruntersuchung ist schmerzfrei. Der Druckverband kann im ersten Augenblick als unangenehm empfunden werden.

Falls nötig kann die Untersuchung auch mit einer medikamentösen Sedierung erfolgen.

Wo verbringt man die Zeit vor und nach der Untersuchung?

Bis zur Untersuchung halten Sie sich im Wartebereich des Herzkatherlabors auf. Nach der Untersuchung bleiben Sie bei ambulanten Herzkatheteruntersuchungen zur Nachbetreuung durch das Team des Herzkatheterlabors im Bereich des Herzkatheterlabors / Krankenhauses und können das Krankenhaus nach ca. 4-5 h verlassen.

Wenn Sie zur Nachüberwachung stationär im Krankenhaus bleiben, kommen Sie nach der Untersuchung auf Ihr Zimmer.

Was muss ich mit zur Untersuchung bringen?

Die Unterlagen, die Sie vorab von unserem Praxisteam erhalten sowie Ihre Gesundheitskarte bringen Sie bitte mit zur Untersuchung. Bitte bringen Sie ebenfalls Waschzeug, Schlafanzug, etc. mit, für den Fall, dass eine stationäre Nachüberwachung notwendig sein sollte. Wertsachen sollten Sie unbedingt zu Hause lassen.

Werden bei der Untersuchung Röntgenstahlen verwendet?

Bei der Herzkatheteruntersuchung handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung.

Welche Gefahren birgt die Untersuchung?

Leichte Komplikation (Bluterguss und Nachblutung an der Arterienpunktionstelle, allergische Hautreaktion nach Kontrastmittel, etc.) treten in weniger als 1-2% der Untersuchungen auf. Schwerwiegende Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Embolie liegen < 1% und das Risiko durch eine Herzkatheteruntersuchung zu versterben < 0,5%.

Wie muss ich mich nach der Untersuchung verhalten?

In der Woche nach der Untersuchung sollten Sie schwere körperliche Tätigkeiten (z.B. Lasten heben, Sport) vermeiden, um die Punktionsstelle am Unterarm oder in der Leiste zu schonen. Am Untersuchungstag dürfen Sie nicht selbständig am motorisierten Straßenverkehr teilnehmen oder mit dem Fahrrad fahren. Duschen ist am Folgetag der Untersuchung möglich. Ein Vollbad, Schwimmen oder ein Saunabesuch sowie starkes Pressen beim Stuhlgang sollten Sie in der ersten Woche nach der Untersuchung vermeiden. Sie können sich bei Unsicherheiten in unserer Praxis erkundigen oder notfalls in der Notaufnahme der Klinik Rotes Kreuz nachfragen.

Welche Medikamente müssen für die Untersuchung abgesetzt werden?

Medikamente, die die Substanz „Metformin“ enthalten (betrifft Diabetiker) müssen 2 Tage vor und nach der Untersuchung pausiert werden.

Ebenso müssen blutverdünnende Medikamente, wie z.B. Marcumar®, Pradaxa®, Xarelto®, Eliquis®, Lixiana®, etc. einige Tage zuvor pausiert werden (bitte nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Kardiologen). Insulinpflichtige Diabetiker spritzen die Hälfte der gewohnten Dosis und nehmen Ihr Insulin mit zur Untersuchung.

Alle anderen Medikamente (Blutdrucksenker, ASS/Aspirin, etc.) sollen wie gewohnt am Morgen der Untersuchung mit Wasser eingenommen werden.

Wie funktioniert eine Ballonerweiterung?

Zunächst muss über die Engstelle ein dünner Draht geschoben werden (Bild 1). Er dient als Führung für den Ballonkatheter. Der Ballon wird im nicht-entfalteten Zustand in die Engstelle eingeführt (Bild 2). Dann wird er unter hohem Druck mit Flüssigkeit gefüllt, so daß er eine zylindrische Form annimmt. Die verengenden Ablagerungen werden in die Innenschicht der Herzkranzarterie hinein gepresst (Bild 3). Bei der Ballonerweiterung entstehen kleine Risse in der innersten Gefäßschicht (Dissekate), die später von Gefäßwandzellen überzogen werden. Nach Entfernen des Katheters kann das Blut an dieser Stelle wieder ungehindert fließen. Damit die Ablagerungen nicht wieder zurück in die Gefäßlichtung fallen, setzt man heute in den meisten Fällen eine Gefäßstütze ein. Sie besteht aus einem dünnen Drahtmaschengeflecht welches mit Hilfe des Ballons entfaltet wird (Bild 4). Dieser Stent verbleibt dauerhaft im Körper und wird später von einer dünnen Schicht aus Gefäßwandzellen überzogen (Bild 5).

Sollten Sie noch weitere Fragen zur Herzkatheterdiagnostik und der Behandlung mit dem Ballonkatheter haben, nehmen Sie mit uns Kontakt auf:

Videosprechstunde

Falls sie einen schnellen Besprechungstermin benötigen und nicht in die Praxis kommen möchten, können Sie einen Termin für die Videosprechstunde vereinbaren